Shopping heute: Online oder Outlet?

Zwei junge Frauen gehen Shoppen.

Der klassische Einzelhandel verliert seit Jahren an Bedeutung. Schuld daran ist vor allem der bequeme Onlinehandel, doch dies ist nicht der einzige Grund: Für viele Menschen ist Shopping heute ein Erlebnis, für das sie eine längere Anreise in Kauf nehmen, zum Beispiel in die sogenannten Outlet Villages.

Shoppingverhalten der Deutschen im Wandel

Seit einigen Jahren kämpfen vor allem die Einzelhändler in den Stadtzentren mit sinkenden Umsätzen. Die Gründe sind vielfältig: Hohe Kosten für das Parken, Staus auf Hin- und Rückfahrt, ein eingeschränktes Warenangebot, gefühlt hohe Preise und mangelnder Kundenservice spielen alle eine Rolle. Fast alle Güter lassen sich heute im Internet günstiger bestellen – und das rund um die Uhr, ohne lästige Ladenschlusszeiten. Selbst die skeptischen Deutschen vertrauen mittlerweile dem sicheren Bezahlen im Internet und freuen sich über das riesige Warenangebot. Der Klassiker aus dem Einzelhandel, dass Kleidung oder Schuhe in einer bestimmten Größe oder Farbe gerade nicht mehr vorrätig sind, ist im Internet unbekannt.

Dazu kommt das Internet der Schnäppchenjägermentalität entgegen: So lassen sich immer irgendwo für große Anbieter wie Otto Gutscheine online aufstöbern, mit denen es auf die nächste Bestellung noch einmal Rabatt gibt. Wer flexibel ist, kann über Marktplätze und Vergleichsportale sogar unter vielen Anbietern den jeweils Günstigsten auswählen. Doch tatsächlich ist der Onlinehandel nicht der einzige Grund, warum der innerstädtische Einzelhandel Probleme hat.

Entspannte Einkäufe auf der Grünen Wiese

Lange Zeit galten Shopping Malls nach amerikanischen Vorbild als Zukunft des Einzelhandles in Deutschland: Etliche Geschäfte unter einem Dach, dazu ein Food Court für den Snack zwischendurch und natürliches kostenloses Parken. Doch die fetten Jahre scheinen vorbei: Zu stark ist das Angebot in den letzten Jahren gewachsen, zu wenig unterscheiden sich die Malls voneinander. Vielen Menschen missfällt auch die sterile Atmosphäre der riesigen geschlossenen und klimatisierten Einkaufszentren. Dafür boomt ein anderer Bereich: Die Outlets.

Auch die sogenannten Outlet Villages sind eine US-amerikanische Erfindung. Ursprünglich wurden sie als günstige Resterampe für Designermode der letzten Saison und B-Ware erfunden. Sparfüchse können hier tatsächlich das ein oder andere Schnäppchen machen und – anders als beim Onlineshopping – Kleidung und Schuhe vorher anprobieren. Dazu ermöglichen die geschmackvoll gestalteten künstlichen Dörfer aber auch einen netten Einkaufsbummel an der frischen Luft – ganz ohne das Gedränge in den Innenstädten und hohe Parkhausgebühren. Kein Wunder also, dass immer mehr Outlet Center wie Pilze aus dem Boden sprießen und Kunden von nah und fern anlocken.

Bild: ©istock.com/praetorianphoto

Autor: Artur Jozefiak

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